In Malakkas lebendigem Museum hütet Fatima eine Notiz von Churchill.
Die alte Dame schlägt ein abgegriffenes Buch auf, vollge-schrieben mit Namen. Sie zeigt auf einen Eintrag und sagt: „Lies!“ Vorhänge flattern, die Fenster sind weit geöffnet, um die Mittagshitze zu vertreiben. Das Plätschern des Flüsschens Malakka bringt kaum Linderung. Doch Fatima lässt nicht locker, ihr geht es nicht um den Zauber der ältesten Stadt Malaysias, um Kolonial-Kirchen, Festungsreste, Sultanspalast und die Schifffahrtsstraße von Malakka. Ihr geht es um den eigenen Beitrag zur Geschichte. Sie erzählt vom Großvater, der ihr malaiisches Haus 1920 erbaut hat, in reiner Holzbauweise und auf Stelzen. Von den neun Brüdern und zwei Schwestern, mit denen sie hier aufgewachsen ist, und von den tausenden Gästen. Dicke Wälzer hat die zierliche Frau auf dem Tisch gestapelt, um ihre Reden zu untermauern. Alle Besucher müssen sich im Gästebuch verewigen. Der berühmteste Namenszug steht über ihrem Zeigefinger: Winston Churchill. Der Eintrag stammt vom 6. März 2000 und lautet: „A most interesting visit to the home of a most distinguished family! - Ein äußerst interessanter Besuch im Heim einer sehr bedeutenden Familie!“
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